12_22 ///Karma
Karma? – Ein Geschenk,
das deine Seele wachsen lässt ...
Karma – ein schillernder Begriff. Kein anderer bestimmt so sehr den Weg deiner Seele, ihre Heilung und ihre Entwicklung. Ist Karma immer die Strafe für oder die Ursache von negativen Handlungen? Ausgleichende Gerechtigkeit? Oder gibt es da noch andere Aspekte? Wie das Gesetz des Karma lautet und wie es wirkt, wie du altes Karma löst – und mein einschneidendstes Erlebnis mit Karma.
„Wir gratulieren dir! du hast die Verabredungen eingehalten und den letzten Rest deines schuldhaften Karmas gelöst.“ Diesen wesentlichen Satz einer Botschaft, die mein Sohn mir im April 2005 channelte, musste ich erst einmal begreifen. Was war geschehen? Gerade war ich von einer Reise zurück, um einen Reikimeister zu behandeln, den ich aus einer Mailgruppe kannte. Er hatte sich einige Zeit zuvor in Brasilien einen Macumba-Zauber eingefangen, der ihn in allem lähmte. Ich bekam den starken Impuls, dass ich ihm helfen solle – bedingungslos, obgleich ich sonst nicht zum Helfersyndrom neige. Am ersten Abend hatte ich mit der Schwarzmagie genug zu schaffen. Als er davon befreit war, gestand er mir, dass er keinen Menschen gegen Geld in Reiki einweihen dürfe. Er selbst habe seine Reikilehrer-Einweihung kostenlos bekommen, aber im Gegenzug das Versprechen abgeben müssen, selbst nur unentgeltlich Einweihungen vorzunehmen.
„Jetzt lösen wir erst einmal dieses unglaubliche Versprechen auf“, entgegnete ich, dann weihe ich dich erneut in den Lehrergrad ein, damit du wirklich frei von allen Bindungen bist. Und dann fang endlich an, deinen Lebensunterhalt auch damit zu bestreiten.“ Gesagt, getan. Während der Einweihung und Rückeinweihung bekamen wir dann beide kleine Rückführungen in vergangene Zeiten. Dabei zeigte sich, dass ich ihn einmal in Rom in einen Löwenkäfig hatte werfen lassen, weil er sich in meinen Augen unbotmäßig verhalten hatte. Und: Diese Tat war bis dahin ungesühnt geblieben. Auf meinem karmischen Schuldenkonto war noch diese eine Position offen, eine Rechnung zu begleichen. Zurück zum Channeling: Da wurde mir bedeutet, dass wir „oben“ gemeinsam verabredet hatten, diese etwa 2300 Jahre zurückliegende Schuld in diesem Leben durch die beschriebene Hilfeleistung zu begleichen.
Das war meine erste heftige Lektion zum Thema Karma. Ich lernte noch einmal, ich bin weit über ein Leben hinaus für meine Taten verantwortlich. Und: ich musste diese Schuld begleichen. Wobei mir die Gnade zuteil wurde, nicht durch die Hand meines damaligen Opfers getötet zu werden, sondern ihm diesmal in einer Lebenskrise behilflich zu sein. Dann war da die Rede von „schuldhaftem“ Karma. In den folgenden Jahren sah ich bei Behandlungen gemeinsam mit anderen betroffenen Menschen noch so manchen Film über wechselseitig erlittene Bosheiten. Doch dazu kam aus der Geistigen Welt immer der Kommentar: „Schaut euch an, was ihr einander getan habt. Gern könnt ihr einander nochmals alles verzeihen, doch es ist gesühnt. Geht nun in Frieden miteinander oder auch getrennt eure Wege und seid in der Liebe.“
Im April 2005 aber hieß es dann weiter in dem Channeling: „Nun sind wir an der Reihe, unsere Versprechen einzuhalten“. Schon in der Nacht darauf wurde meine Medialität intensiver. Mein Sprach-Channeling war wieder freigeschaltet. Bis dahin hatte ich nur Bilder bekommen, nun hörte ich auch Stimmen. Auch nahmen die Heilkräfte deutlich zu.
Ein zweites Erlebnis noch: Vor einem Channeling-Workshop behandelte ich eine Kollegin, die mir in vielen Leben zuvor auch oft über den Weg gelaufen war. In Rückführungen lernte ich zu meiner Verwunderung, dass es das rätselhafte Volk der Amazonen tatsächlich gegeben hatte und dass diese Frau einmal Anführerin dieser wilden Kriegerinnen war. Ich bekam gesagt, ihr individuelles Karma sei gelöst, nicht jedoch die karmische Verantwortung für die ganze Gruppe dieser Menschen, die noch schwer auf ihr laste. Was das nachfolgende Auflösungsgebet energetisch auslöste, gehört zu den heftigsten Erfahrungen meiner Heilerkarriere: ich schwebte plötzlich minutenlang in einer Wolke aggressivster, kalter und stechender Energie, die mich einige Zentimeter vom Boden hob und dann langsam durch meine Heilkraft abgesaugt wurde.
Das Gesetz des Karmas und wie es wirkt
Was alles lehren uns nun diese Beispiele? Du stehst für deine Taten ein – über ein Leben hinaus. Karma bedeutet nach seinen indischen Sprachwurzeln „Wirken, Tat“. Dieser Begriff aber steht für die Tatsache, dass jede physische, aber auch mental-magische Handlung, die du vornimmst, eine bindende Wirkung für dich selbst auslöst oder sogar für eine Gruppe von Menschen, mit der du gemeinschaftlich etwas tust. Einen Sinn ergibt das freilich nur, wenn du akzeptieren magst, dass du nicht nur ein Leben lebst. Folglich ist die Lehre des Karma gekoppelt mit dem Glauben an den Kreislauf der Wiedergeburten, wie wir sie vor allem aus indischen und anderen asiatischen Lehren kennen.
Doch auch das ursprüngliche Christentum akzeptierte die Wiedergeburt. Später dann wurden durch das Konzil von Nicäa im Jahre 325 entsprechende Textstellen weitgehend gestrichen – aber nicht alle. Und indirekt lässt sich jedenfalls auf ein Leben nach dem Tod schließen, folgt man der Drohkulisse, dass man im Fegefeuer der Hölle lande, wenn man sich nicht benimmt. Das ist insofern ein bedeutender Vorgang, als er aufzeigt, wie sehr die Moralanforderungen von Religionen deren Macht über Menschen begründen. Nicht Gott und die Geistige Welt „richten“ dort über dein verhalten, sondern das Bodenpersonal einer Glaubensgemeinschaft in Verbindung mit direkter oder indirekter politischer Einflussnahme in einer Gesellschaft. Ähnlich verhält es sich mit der Verherrlichung des Paradieses durch den Islam, der den Dschihad, den angeblich heiligen Krieg, mit einer Platzkarte ins Paradies verknüpft.
Unterschiedliche Auffassungen gibt es in den Religionen darüber, was karmische Schuld für uns Menschen auslösen kann. In manchen Lehren können wir zur Strafe für unsere Taten in der Leiter der Schöpfungsmanifestationen herab purzeln. Entweder inkarnieren wir nach dieser Auffassung als „niederes“ Lebewesen oder werden gar zu Stein. Ebenso gibt es eine breite Spanne an Auffassungen darüber, welche unserer Handlungen Karma begründen. Da gibt es die berühmte Geschichte vom Bau eines Kinos für den Dalai Lama, wo bei den Erdarbeiten aufwändig alle Würmer und sonstigen Erdtiere umgesetzt werden mussten, um sie nicht zu schädigen und zu töten, weil der Mensch sich grundsätzlich nicht gegen andere Lebewesen karmisch versündigen dürfe. Das ist eine sehr weite Auslegung des Gebotes, nicht zu töten. Bekannt ist ebenso die scherzhafte Bemerkung des Dalai Lama dazu, dass er bei Mücken zuweilen eine Ausnahme mache.
Halten wir unabhängig von religiösen Auslegungen fest: Karma ist ein Ursache-Wirkungs-Prinzip, das über mehrere Lebensspannen hinweg deine Seelenentwicklung prägt. Dein Weg wird im Anschluss an ein jedes deiner Leben in der Materie danach bewertet, ob Dein Handeln aus dem Motiv der Liebe, des Wohlwollens oder aber aus Motiven des Hasses, der Eifersucht und Missgunst erfolgte, ob du dir selbst und deinen Mitmenschen in Liebe begegnet bist oder dir und anderen Schaden zugefügt hast. Die Auswirkungen deines Karmas können bereits dein aktuelles Leben betreffen, manifestieren sich in der Regel jedoch in den Bedingungen und Erlebnissen der Folgeleben.
Karma, wozu den bloß?
„Ja, warum das alles?“ Das ist die erste Frage, mit der ich bei Gesprächen oder Vorträgen über Karma konfrontiert wer-
de. Die Antwort ergibt sich aus dem Wesen der Schöpfung und unserer Rolle als Menschen darin. Wir Menschen sind Gott gleich – und zwar darin, dass wir über eine Energie und Intelligenz verfügen, die es uns ermöglicht, über unser Sein und Wirken zu reflektieren, bewusste Entscheidungen über unser Handeln zu treffen und gestaltend unser Sein, das Sein anderer Menschen und Wesenheiten sowie der gesamten Erde zu beeinflussen. Uns Menschen ist mitschöpfende Macht gegeben. Wir sind mitschöpfende Wesen und als solche die wesentliche „Hüterrasse“ unseres Planeten Erde. Für uns gilt, wie für den Einen, der Dreischritt der Schöpfung: Gedanke – Wort – Tat. Kein Schöpfungsschritt ist vollständig, wenn wir nicht zur Tat schreiten, ent-scheiden, das Schwert aus der Scheide ziehen und die Richtung weisen.
Und: Du kannst dich nicht nicht verhalten. Auch wenn du nichts tust, hast du dennoch gehandelt, beispielsweise Hilfe unterlassen. Auch ein Nicht-Tun hat grundsätzlich Folgen. Das beginnt damit, dass viele deiner Entscheidungen vielleicht nicht so eindeutig sind, wie du selbst meinst. Wenn du etwa heilen möchtest und dir Patienten wünscht, aber gleichzeitig dein Behandlungszimmer nicht liebevoll herrichtest, sendest du ein sehr zweideutiges Signal an die Schöpfung und solltest dich nicht wundern, wenn niemand kommt. Wenn deine Wünsche der Schöpfung deinen Weg „befehlen“ sollen, dann fasse klare Gedanken und Wünsche, aus der Liebe zu dir selbst und anderen Wesen gespeist. Und prüfe dich selbst, ob du tatsächlich aus liebevoller Klarheit heraus handelst. Mache dir deine Motive bewusst, sei ehrlich zu dir selbst. Alles um dich herum ist dein Spiegel, so wie du Gottes Spiegel bist. Alles, was du lebst und schöpfst, ist in Ihm als Möglichkeit enthalten. Was du schöpfen willst, das formuliere eindeutig.
Deine schöpferische Gabe beinhaltet immer – und jetzt schau genau hin – die Freiheit, über dein Handeln selbst zu befinden. In dieser Verantwortung liegt zugleich die Gefahr, vom Einen Gesetz der Schöpfung abzuweichen. Dieses Gesetz besteht darin, aus der Liebe heraus zu handeln, in der Liebe zu sein. So gibt gibt es im engeren Sinne in der Schöpfung nur dieses eine einzige Gesetz, das du befolgen oder gegen das du verstoßen kannst: die Liebe. Da du aber mit jeder Geburt die Freiheit hast, deinen Weg im Spektrum zwischen Liebe und Hass zu bestimmen und dein Handeln danach auszurichten, beinhaltet das Ur-Gesetz der Liebe auch die Regel des Karma. Sie lautet sehr einfach: Liebe bedingt Liebe, Hass bedingt Hass. Du ziehst an, was du ausstrahlst, was du bist und tust. Verstößt dein Handeln gegen die Liebe, wirst du an dir selbst erfahren, was du anderen antust. Entweder noch in der gegenwärtigen Inkarnation oder in künftigen.Vor Jahren behandel-
Karmisch bedingt krebs- (krank)?
ten wir einen ruhigen und liebenswürdigen Mann Mitte 50 mit einem weit fortgeschrittenen Krebsleiden. Nichts half. Als
er immer wieder über Schwäche klagte, entstörten wird das Wohnhaus. Doch die Krankheit schritt fort und er deutete an, dass irgendetwas schwer auf ihm laste, das er nicht benennen könne. Dann unterstützte uns eine auswärtige Kollegin und rief plötzlich aus, „Oh, ich kenne ihn! Er war Henker und hat viele Menschenleben auf dem Gewissen.“ Wir nahmen Auflösungsgebete vor und damit viele energetische Blockaden weg. Nach der Behandlung sagte dieser Mann uns, er habe sich noch nie in seinem Leben so leicht und gut gefühlt wie jetzt. Zwei Wochen danach starb er in Frieden mit sich selbst. „Danke, dass ihr ihn erlöst habt“, hieß es aus der Geistigen Welt, „aber sein Hohes Selbst und wir haben beschlossen, dass er jetzt geht und in Liebe einen Neuanfang macht.“
Dieses Beispiel mag zu der Annahme verleiten, dass gerade Krebs immer mit Karma zu tun hat. Nach meiner Erfahrung kann das durchaus sein, muss aber nicht. Ich kenne Krebserkrankungen, die auch auf Flüche durch andere Menschen zurückgehen, oder schlicht und ergreifend auf mangelnde Selbstliebe in diesem Leben. Manche heilerisch tätige Menschen führen geradezu jede Krankheit auf Karma zurück. Das kann ich so nicht bestätigen. Nach meiner heilerischen Erfahrung ist das, was wir als Krankheit bezeichnen, meistens eine Mischung aus karmischen Belastungen aus anderen Leben, verbunden mit lieblosem Handeln gegen sich selbst (Autoaggression) im gegenwärtigen Leben. Beides bedingt freilich oft genug einander und führt zu einem Teufelskreis. Das trifft ausdrücklich auch auf Krebsleiden zu.
Ein extremes Beispiel dafür ist Missbrauch. Der kommt übrigens bei Männern so oft vor wie bei Frauen. Und oft genug liegen die Ursachen für das Erleben eines Opfers in vergleichbaren Taten eben dieses Opfers in Vorleben. Das wird natürlich sehr ungern akzeptiert und hat schon häufig zu aggressiven Ausfällen denjenigen Heilerinnen und Heilern gegenüber geführt, die diese Informationen gezeigt bekommen und weitergeben. Botschaften wie diese aber gehören zum Heilen, Heilerinnen und Heiler sind Boten und ihre Nachrichten nicht immer gern gelitten. In Fällen wie Missbrauch wird Karma gern zornig verdrängt. Eine Lösung beginnt aber damit, Karma anzunehmen und zu verzeihen. Nur so kann in vielen Fällen die einer Imprägnatur gleichende Information „Missbrauch“ aus der Aura entfernt werden. Niemand kann Opfer werden, wenn nicht ein Auslöser auf Täter wirkt. Heilung besteht darin, solche energetischen Auslöser zu tilgen. Oft genug aber erlebe ich, dass wenig Bereitschaft besteht, aus der Opferrolle zu schlüpfen, sondern eher den Groll gegen Täter zu pflegen und auf der Mitleidsschiene Aufmerksamkeit und Zuwendung anzustreben. Lösen tut das nichts.
Während in solchen und vergleichbaren Fällen karmische Perspektiven gern verdrängt werden, gibt es auch das krasse Gegenteil. Nämlich in all denjenigen, in denen Menschen sich allzu ungern ihrer eigenen Verantwortung im jetzigen Leben stellen. Wenn ich solchen Menschen sage, es gehe darum, ein Thema zu bearbeiten und sich selbst lieben zu lernen, dann entgegnen sie oft genug, sie seien im Unterschied zu mir überzeugt, dass da noch ein Karma sei, das sie an einer freien Entfaltung und Liebe zu sich selbst hindere. Die Protagonisten dieser Auffassung wechseln dann den Therapeuten so lange, bis sie in ihrer Auffassung bestätigt werden und sind naturgemäß sehr böse, wenn sie mehrfach die Diagnose „fehlende Selbstliebe“ und mangelnde Handlungsbereitschaft erhalten.
Das aber ist noch erstaunlich steigerungsfähig. Gerade bei medial und heilerisch und medial begabten Menschen ist es geradezu hype, Vollbäder in Karma zu nehmen. Wenn wir medial in unsere früheren Leben schauen, können wir stundenlange Gruselfilme karmischer Untaten gegeneinander anschauen. Dann ergeben sich ausschließlich Schreckensbilder, die dich zu dem Urteil kommen lassen, die meisten deiner Leben seien grausam verlaufen und alle Menschen, denen du auch heute begegnest, hätten fortwährend Böses gegen dich im Schilde geführt – und folich auch in diesem Leben nichts Gutes mit dir im Sinn. Diese Kino-Mentalität lässt weder den Blick zu für Schönes, das Ihr miteinander erlebt habt, noch für die Frage, ob es sich da noch um schuldhaftes Karma handeln, das ihr miteinander lösen müsstet. Weder Verzeihen noch Vertrauen haben hier eine wahrhafte Chance, da alles negative Karma in Dein jetziges Leben projiziert wird. Wie sollte es dir da gelingen, in der Liebe zu sein? Zu dir selbst und zu anderen? Die Schädigung fügst du dir durch einen solchen Umgag mit der Vergangenheit selbst zu.
Die Folgen sind selbst-verschuldet und keineswegs die Ursache scheinbar nie endender karmischer Schlingen. Aus Rückführungs-Sequenzen, die ich selbst oft genug beim Zusammentreffen mit manchen Menschen erhielt, habe ich gelernt, dass gerade bei Menschen, die einander seit Jahrtausenden oft begegnet sind, liebevolles Zusammenleben und Hass einander abwechseln konnten. Man hat eben zusammen gelernt. Freilich gibt es auch bei mir immer wieder Begegnungen, die mich schaudern machen, in denen ich eine alte Abneigung spüre. Dann bekomme ich durchaus deutlich, aber nicht wertend aus der Geistigen Welt gesagt, „Na, ihr geht euch besser aus dem Weg. Harmonisch lief es zwischen euch noch nie.“ Die Lektion, die die Geistige Welt damit gibt: Warum sollte sie mein Empfinden, meine Wahrheit als „richtig“ ausweisen? Bei Abneigung begegnen sich zwei Wirklichkeiten, zwei Wahrheiten, die zueinander nicht passen. Da ist es doch besser, sich aus dem Weg zu gehen als zu kämpfen, oder?
Frieden entsteht und bleibt, wenn Wahrheiten nebeneinander bestehen können, ohne danach zu trachten, einander zu missionieren. Würde dieser Grundsatz der Liebe gelebt, sähe die Welt anders aus. Karma entsteht aus dem Gegenteil: Neid, Missgunst, Eifersucht, Unduldsamkeit, Intoleranz, Geltungsdrang, Herrschsucht. Deren Wurzel liegt in fehlender Selbstliebe.
Wie Karma deine Seele wachsen lässt
Wenn du an deinem Karma wachsen willst, ist es nicht sinnvoll, Karma mit Angst und Schrecken zu begegnen oder dir wie im Nonstop-Kino schlimme Taten aus Vorleben anzuschauen. Stelle dich lieber dir selbst und übernimm Verantwortung für dich – im Hier und Jetzt. Begreife, dass du nicht immer in Liebe gehandelt hast im Verlaufe deiner Leben. Dass du eine durch den Kreislauf von Geburt und Tod lernende Seele bist. Das Ziel einer jeden Menschenseele ist es, sich selbst lieben zu lernen, Liebe zu sein, aus Liebe zu dir selbst und zur Schöpfung diese Leben zu gestalten. Selbstverleugnung und Selbsthass führen dich so wenig diesem Ziel entgegen wie Schuldzuweisungen an andere Menschen oder deine Lebensumstände.
Nimm die Geschichte des Lernens deiner Seele hier auf der Erde als Geschenk. Der Wechsel von Werden und Vergehen gibt dir hunderte neuer Möglichkeiten. Du schreibst dein Stück und führst es auf. Manchmal passt die Rolle, manchmal bist du eher von der Rolle. Heiße dich selbst willkommen auf dieser Erde, in diesem Leben, auch wenn du dich nicht willkommen fühlst – und du wirst plötzlich willkommen sein. Löse in Liebe, was zu lösen ist, doch halte nicht fest. Lerne, dir selbst und anderen zu verzeihen. Kämpfe nicht um Herrschaft über andere, gewinne Herrschaft über dich selbst. Dulde andere Lebensentwürfe, Wahrheiten und Wirklichkeiten. Wo du dich nicht geduldet fühlst, entferne dich und ziehe Grenzen um deinen Freiraum. „Der liebe Gott hat einen großen Tiergarten“, pflegte meine Großmutter augenzwinkernd zu sagen, wenn ich mich als Kind über „doofe“ Lehrer und Mitschüler beklagte. Heute weiß ich, dass ich gerade am Verhalten mancher dieser Nervensägen in meinem Leben gewachsen bin. Wenn du die nicht mehr brauchst, werden sie nicht mehr in Erscheinung treten. Diese Resonanz ist es, die dein Karma bestimmt. Sie ist es auch, mit der du ausstrahlst, was du bist und dein Schicksal gestaltest. Alles ist änderbar. In diesem Leben, jetzt. Lass alle Ausflüchte, sie holen dich selbst ein.
Wie du altes Karma löst
Befolge eine Grundregel: Binde dich nicht! Denn Karma, das uns zu schaffen machen kann, können wir uns ganz allein ans sprichwörtliche Bein binden. Beispielsweise durch Schwüre und Gelübde, die starke Wirkung haben, weil wir Gott oder die Seinen als Zeugen anrufen und uns in diesen Selbstverpflichtungen über ein Leben hinaus in alle Ewigkeit binden (Schweige- oder Keuschheitsgelübde, Gelübde – zumBeispiel auch dasjenige, nie wieder zu heilen). Dasselbe gilt für Treueversprechen, Ehegelübde und andere interpersonelle Bindungen. Solltest du solche Versprechen abgegeben, Schwüre oder Gelübde geleistet haben, auch in früheren Leben, löse sie auf. Mehr über die Auflösung solcher Bindungen findest du ausführlich in meinem Beitrag „Wie du al(l)te Seelenverträge löst“.
Der Ausgleich für dein übriges Karma erfolgt über ein oder mehrere Leben hinweg, je nach Umfang und Qualität deiner Verfehlungen. Das kannst du dir so vorstellen: Dein Handeln, dein Karma, wird aufgezeichnet und saldiert, ähnlich den Einnahmen und Ausgaben in einem Kassenbuch. Begriffe wie Schuld und Sühne gewinnen nur daraus ihre Bedeutung. Hast du einen Menschen getötet, erhält er das karmische Recht, dich in einem anderen Leben seinerseits zu töten – straffrei in karmischer Sichtweise, egal, wie weltliche Gerichte darüber befinden. Oder der karmische Ausgleich deines Verhaltens geschieht durch einen anderen Menschen in ganz anderen Zusammenhängen. Diese Aufzeichnungen deines Karmas werden von unseren himmlischen Begleitern geführt – nicht von irgendwelchen Stellvertretern auf Erden.
Ausgleich schaffen bedeutet, Taten und Erleben wieder so in ein Gleichgewicht zu bringen, dass deine Schulden beglichen sind und du nach Möglichkeit keine neuen machst. Dazu dient auch die sonst aus unserer ethischen Prägung nur schwer zu akzeptierende Devise „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. In ihr spiegelt die Verhältnismäßigkeit wider, die sich aus dem Gesetz des Karma ergibt. Tust du einem anderen Menschen mehr, als er dir angetan hat, schaffst du neues Karma für dich.
Gnade vor Recht
Karma solltest du jedoch nicht nur mit schuldhaftem Vergehen gleichsetzen, denn es enthält im Saldo eben auch gute Taten und somit Wiedergutmachung, die dich unter bestimmten Umständen aus dem Ping-Pong-Spiel wechselseitiger Untaten freigeben kann. Manchmal wird dazu schon vor einer Inkarnation zwischen den beteiligten und ihren Begleitern in der Geistigen Welt eine Verabredung getroffen, die dann aber in der nächsten Inkarnation auch von den Beteiligten wahrgenommen werden muss. So ist es auch mir in dem eingangs geschilderten Beispiel ergangen. Gott, aber auch wir selbst können Gnade und Vergebung, Entschuldigung walten lassen, Tätern verzeihen und sie auf diese Weise von ihrer karmischen Schuld freigeben, sofern ihre Taten nur uns betreffen. Liebe tendiert immer dazu, Gnade vor „Recht“ walten zu lassen, sofern eine Seele dazu bereit ist und der karmische Saldo Verzeihen auf diesem Weg ermöglicht. In meiner heilerischen Arbeit sind solche Situationen oft vorgekommen. In erster Linie natürlich in der Konfrontation zweier oder mehrerer Menschen, die miteinander karmisch verstrickt waren.
Wenn alle zustimmen und auch die Geistige Welt ihr Einverständnis gibt, kannst du in solchen Fällen durch Vorsprechen eines gemeinsamen Auflösungsgebetes das Karma lösen. In anderen Fällen kann auch eine Einzelperson mit Hilfe eines Auflösungsgebetes befreit werden, auch wenn Gegenspieler nicht anwesend sind. Sehr oft begegnet mir in der Heilarbeit der Fall, dass ein Mensch in einer Familie inkarniert ist, in der er sich fremd und ausgestoßen fühlt oder in der er sogar Missbrauchs-Erlebnisse erleidet. Dahinter stehen in aller Regel wiederholte karmische Verstrickungen wie wechselnder Missbrauch, extreme Abhängigkeiten, energetisch stark bindende Schwüre, Gelübde, Versprechen oder Urteile. Diese dürfen wir oft auch dann lösen, wenn die anderen „Mitspieler“ nicht anwesend oder bereits tot sind oder sich einer Behandlung verweigern. Je nach konkreten Umständen bezieht sich die befreiende Wirkung der Auflösung nur auf die erschienene Person oder aber auf alle Betroffenen. Eine Befreiung aus den karmischen Zwängen erfolgt in jedem Fall für die behandelte Person.
Was dich wirklich (von Karma) frei macht
Du hast die Wahl-Freiheit, in Liebe zu handeln oder aus anderen Motiven. Doch nur Liebe macht frei. Frei zuletzt auch von dem Zwang zur Wiedergeburt. Karmafreiheit, deine Befreiung von selbst auferlegten Bindungen und ungesühnten Taten aus niederen Motiven oder Hass, sind Voraussetzung für deinen Aufstieg. Auferstehen oder Aufsteigen, d.h., den Kreislauf der Wiedergeburten zu beenden, setzt also voraus, „schuldhaftes“ Karma und andere karmische Selbst- und Fremdbindungen aufzulösen. Der Begriff des individuellen Aufstiegs unterscheidet sich von dem des Auf- oder Abstiegs der Erde. Der aber hängt wiederum zusammen mit unserem karmischen Verhalten:
In „alten“ Zeiten, dem ersten magischen Zeitalter auf Erden, lebten wir in der Liebe, bevor wir begannen, einander – und sogar der Erde – mit magischen Kräften unvorstellbaren Schaden zuzufügen. Das führte zu einem kollektiven energetischen Abstieg. Unser Verhalten verlangsamte das Licht und verdichtete die Materie. Die Folge war der Abstieg der Erde über letztlich zwei Dimensionsstufen aus der 7./8. über die 5./6. Dimension in die 3./4., die niedrigste Inkarnationsstufe in der materiellen Welt. Wenn die Erde jetzt wieder aufsteigt in die Dimension 5/6, dann ist das nicht gerade ein Verdienst der Menschheit, sondern eine Entscheidung, die in der Geistigen Welt zusammen mit unserer Planetenseele Gaia gefasst wurde.
Tags:
Heilen, Karma, Aufgabe
Mehr über das Gesetz des Karma, seiner Wirkung in deinem Leben und in der Geistigen Heilung oder über Auflösungen, über Aufstieg und Abstieg erfährst du in meinem Buch: